Kunstnägel – ob aus Gel oder Acryl – sind eine attraktive Alternative für all diejenigen, die Wert auf gepflegte und schöne Hände legen. Wer keine Zeit oder Lust hat, sich selbst ständig zu maniküren, kann dies durch den einfachen Gang ins Nagelstudio ersetzen. So schön die Kunstnägel aber aussehen, bergen sie – wie alle künstlichen Stoffe, die dem Körper zugeführt werden – auf Dauer auch Gefahren.
Infektionen durch Mangel an Hygiene
Wer sich für Kunstnägel entscheidet, sollte unbedingt und penibel auf Hygiene achten. Sind Umgebung und Werkzeuge nicht sauber, können sich eingebettete Bakterien, Viren und Pilze nur allzu leicht ungestört unter der künstlichen Schicht aus Acryl oder Gel vermehren. Dies führt zu Nagelpilz und anderen Infektionen, die besonders unangenehm werden können.
Aber auch nach dem erstmaligen Anbringen der Nägel ist Achtsamkeit und Gründlichkeit angezeigt: Bakterien setzen sich unter langen Fingernägeln wesentlich hartnäckiger fest und sind schwieriger zu erreichen. Häufiges Händewaschen und das Verwenden einer Bürste sind daher empfehlenswert.
Kunstnägel und Allergiker
Allergierisiken bringt vor allem das Acrylat mit sich. Beim Auftragen von acrylhaltigen Gelen oder Klebstoffen, können zum einen gesundheitsschädliche Dämpfe eingeatmet werden, was die Atemwege beeinträchtigt. Zum anderen bleibt bei Allergikern auch die Haut nicht verschont, die auf den Kunststoff mit Reizungen und Ausschlag reagieren kann.
Bei bekannten Hautunverträglichkeiten, sollte daher generell von künstlichen Fingernägeln abgesehen oder zumindest vorher Absprache mit dem Dermatologen gehalten werden. Mittlerweile gibt es allerdings auch UV-Gele auf Amazon speziell für Allergiker, die auf persönliche Bedürfnisse angepasst sind.
Einreißen der Naturnägel und Verschlechterungen des Nagelbilds
Die aufgeklebten Nägel oder Gelschichten sind luftundurchlässig, sodass dem Naturnagel der Sauerstoff entzogen wird. Diesen benötigt aber das im Nagel enthaltene Kreatin, um die nötige Festigkeit zu gewährleisten. Somit wird der Naturnagel auf Dauer weich und brüchig, kann dem Nagelbett also nicht mehr ausreichend Schutz bieten.
Besonders wer nach einiger Zeit die Kunstnägel wieder entfernt, wird also bemerken, dass sich das Nagelbild verschlechtert hat und einige Zeit zur Regeneration benötigt. Letztere kann aber durch das Auftragen besonderer Nagelcremes auf Amazon und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Biotin und Calcium unterstützt werden.
Besonders gefährlich ist aber ein geschwächtes Nagelbett, wenn es zum Einreißen der Kunstnägel selbst kommt. Durch die mittels Klebstoff und/oder Gel hergestellte feste Verbindung, kann gleichzeitig auch der Naturnagel verletzt werden. Im schlimmsten Fall führt dies zu einem Bruch im Nagelbett, der sehr schmerzhaft ist und nur langsam verheilt.
Kunstnägel und Krebsrisiken
Einige Studien gehen von einem Zusammenhang zwischen dem Gang ins Nagelstudio und Krebserkrankungen aus, was allerdings wissenschaftlich nicht bestätigt ist.
Festzustellen bleibt allerdings, dass die Bestrahlung mit UV-Licht beim Aushärten des Gels, natürlich –genau wie im Solarium – das Hautkrebsrisiko erhöht und ein entsprechender Schutz angezeigt ist. Hochwertige UV-Geräte auf Amazon, die mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet sind, enthalten aber regelmäßig einen UV-B- und UV-C-Filter, der nur die weniger schädlichen UV-A-Strahlen durchlässt. So werden die Risiken minimiert.
Alles in allem ist aber die Gesundheitsschädlichkeit der Kunstnägel einfach eine Frage des richtigen Umgangs und der Information.
Grafikquellen:
Steve Johnson – Hair Gel unter CC
Toshiyuki IMAI – Nails unter CC
Lelê Breveglieri – Francesinha com Nail Art unter CC