Dieser Look lässt sich sowohl mit Gel- und Acrylnägeln, als auch mit Naturnägeln verwirklichen. Nachfolgend erläutern wir kurz die Hintergründe und erklären wie’s geht.
Beim typischen French Design wird die Nagelspitze mit White-Gel oder Nagellack eingefärbt, während der restliche Nagel mit klarem Gel oder Lack bedeckt wird. Um die natürliche Smile-Line des Nagels optimal nachzuzeichnen, eignen sich am besten die French-Pinsel.
Diese weisen mit ihrer abgeflachten Form ähnliche Eigenschaften wie die normalen Gel-Pinsel auf und haben damit auch deren Vorteile. Abweichend davon, ist die Pinselspitze beim French-Pinsel allerdings schräg und nicht gerade. Durch die seitlich zugespitzte Formgebung sind die Kanten des Nagels wesentlich besser zu erreichen, ohne dass dadurch Farbe oder Gel die Smile-Line in der Mitte zerstört.
So gelingt die umgedrehte C-Form exakt. Zudem können kleiner Ausbesserungen vorgenommen werden, in dem man mit dem gesäuberten Pinsel am unteren Rand der Smile-Line in gleichmäßigen Zügen entlang streicht.
Ein optimaler French-Pinsel hat also folgende Eigenschaften: flache und breite Form – schräge und abgeflachte Pinselspitze – stabiler und handlicher Griff.
Herkunft und Beliebtheitsgrund der French Manicure
Über den tatsächlichen Ursprung der sogenannten französischen Maniküre wird gestritten. Die wohl herrschende Theorie geht davon aus, dass die French Nägel bei den Models auf den Laufstegen in Paris sehr beliebt waren und der Trend sich so international verbreiten und etablieren konnte.
Die große Popularität resultiert zum Teil aus der geschichtlichen Symbolik, die mit dem French Design verbunden ist: Dunkle Schmutzränder unter den Nägeln waren vor allem in früheren Zeiten ein Anzeichen dafür, dass man für sein Geld körperlich arbeiten musste, während gepflegte und weiße Nagelspitzen Wohlstand symbolisierten.
Zudem erfreuen sich French Nägel heutzutage so großer Beliebtheit, da sie den Eindruck eines gesunden und gepflegten Nagelbildes vermitteln. Die Eigenschaften des Naturnagels werden lediglich verstärkt und in Perfektion dargestellt.
French Nägel mit Gel
Beim Modellieren mit Gel gibt es zwei verschiedene Varianten: Zum einen die Methode mit vorgefertigten weißen Tips (Amazon) , die einfach auf der Spitze des Naturnagels angeklebt werden, und zum anderen das Vorgehen mit weißem UV-Gel (Amazon) , das mit einem Pinsel an der Nagelspitze aufgetragen wird.
Die Tip-Variante ermöglicht dabei besonders akkurate Ergebnisse und eignet sich gleichzeitig dazu, die Nägel künstlich zu verlängern. Demgegenüber wird der Farbgel-Version ein natürlicheres Aussehen nachgesagt.
French Nägel mit der Tip-Methode
Benötigte Materialien
- 10 White Tips (Amazon)
- Tip-Kleber (Amazon)
- Basisgel, Aufbaugel und Versiegelungsgel oder alternativ 3in1-Gel (Amazon)
Benötigtes Zubehör
Bei der Tip-Methode sollte der Naturnagel nicht zu kurz sein und zumindest etwas über die Fingerkuppe reichen, da ansonsten keine genügende Ansatzfläche für die Tips besteht. Ist dies gewährleistet, wird der Naturnagel – wie beim Modellieren üblich – vorbereitet, indem die Nagelhaut zurückgeschoben, er leicht angeraut, gefeilt und gesäubert wird.
Anschließend werden die künstlichen Tips dem Nagel angepasst. Obwohl es diese in verschiedenen Größen gibt, kann es vorkommen, dass sie nicht ganz genau passen. In diesem Fall sollte ein etwas größerer Tip gewählt und seitlich entsprechend zurecht gefeilt werden.
Im Anschluss wird der Tip-Kleber mit einem Pinsel dünn auf die Nagelspitze aufgetragen und der Tip etwas unterhalb der Linie aufgesetzt, an der das Nagelweiß beginnt. Ohne großen Druck auf das Nagelbett auszuüben, sollte der Tip nun etwa 45 Sekunden lang festgehalten werden. Sitzt er stabil, kann er mit einem Tip-Cutter oder einer entsprechenden Nagelschere gekürzt und mit einer Feile in Form gebracht werden.
Auch die Tip-Oberfläche und der Übergang zum Naturnagel werden mit der Feile angeglichen. Anschließend erfolgt dann eine normale Gel-Modellage.
French Nägel mit der Farbgel-Methode
Benötigte Materialien
- Weißes Farbgel (Amazon)
- Basisgel, Aufbaugel und Versiegelungsgel oder alternativ 3in1-Gel (Amazon)
Benötigtes Zubehör
- Pinsel, Buffer, Feile und UV-Lichthärtungsgerät (Amazon)
Optionales Zubehör
- French Sticker oder French Schablonen oder French Pinsel (Amazon)
French Nägel mithilfe von UV-Gel zu designen, läuft im Wesentlichen genauso ab wie die Nagelmodellage mit Gel (genauere Informationen im Artikel Gelnägel selber machen). Der einzige Unterschied besteht darin, dass bei der zweiten Gelschicht die Nagelspitzen mit weißem Farb-Gel geformt werden.
Zunächst wird der Naturnagel also vorbereitet, indem die Nagelhaut zurückgeschoben, er angeraut, zurecht gefeilt und gesäubert wird. Danach wird ein Basis-Gel dünn aufgetragen und unter dem UV-Gerät 2 Minuten ausgehärtet. Nach dem Abnehmen der Schwitzschicht, erfolgt nun die eigentliche “French Manicure“.
Das weiße Farbgel wird mithilfe eines (French-) Pinsels mit leicht kreisenden Bewegungen aufgetragen, um es gleichmäßig zu verteilen. Um zu verhindern, dass das Gel unter den Nagel gelangt, empfiehlt es sich, eine Manikür-Schablone oder ein Stück Papier bündig unter den Fingernagel zu klemmen.
Kleinere Fehler und Verwischungen können nach dem Auftragen mit einem sauberen Pinsel korrigiert werden, indem die Linie gleichmäßig am Ansatz nachgefahren wird.
Dies führt im Übrigen auch zu einer ebenmäßigeren Verbindung zum Nagelbett. Anschließend wird das Farbgel unter UV-Licht ausgehärtet und die Nagelmodellage wie üblich mit Versiegelungsgel vollendet.
French Design für den Naturnagel
Wer bereits von Natur aus mit einem besonders hellen Nagelweiß gesegnet ist, kann den French-Effekt bereits mit einem Nagelweißstift erzielen, der unter der Fingernagelspitze angewendet wird.
Die typischen French Nägel werden jedoch mithilfe von weißem Nagellack und Klarlack kreiert. Hierfür gibt es wiederum mehrere Wege, die zum Erfolg führen. Die wohl einfachste Methode ist das Arbeiten mit den oben bereits erwähnten French Stickern, die sich nach dem Auftragen des Nagellacks auf den Nagelspitzen einfach abziehen lassen.
Bei der zweiten Alternative bedarf es dagegen keiner solchen Hilfsmittel: der weiße Nagellack wird hierzu zumindest ansatzweise gerade oder halbmondförmig (je nach persönlichem Geschmack) auf die Spitze des Nagels aufgetragen. Anschließend werden Unebenheiten mithilfe eines in Nagellackentferner getränkten Wattestäbchens (Q-Tip) korrigiert, in dem die Linie gleichmäßig nachgefahren wird.
Dieses Vorgehen eignet sich im Übrigen auch, um kleine Verwischungen bei der Arbeit mit Schablonen auszugleichen. Als besonders geeignetes Hilfsmittel gibt es hierzu auch Nagellackkorrekturstifte, die Nagellackentferner enthalten und sich wie ein normaler Stift führen lassen.
Wer besonders ruhige Hände hat, kann die French Nägel natürlich auch mithilfe eines besonders dünnen und speziell geformten Pinsels designen. Als solche ausgewiesene French-Lacke, verfügen in der Regel über einen derartigen Lackierpinsel.
Mit einer dünnen Schicht Klarlack erhalten die French Nägel anschließend noch den nötigen Glanz.
French Nägel aus Acryl
Aufgeklebte künstliche Fingernägel lassen sich zum einen wie Naturnägel lackieren, sodass diesbezüglich nach oben verwiesen werden kann. Zum anderen gibt es aber auch vorgefertigte French-Kunstnägel, die nur noch auf den Nagel angepasst werden müssen. Mit einer Schicht Klarlack hat man damit schnell das gewünschte Ergebnis in Hochglanz.
Das French-Set
Sogenannte French-Sets sind speziell zusammengestellte Pakete, mit denen sich der typische French Look auf den Fingernägeln verwirklichen lässt. Da das French Design die wohl beliebteste Gestaltungsvariante im Bereich Nageldesign ist, bieten auch nahezu alle Hersteller entsprechende Sets an.
Sie bestehen in der Regel aus weißen Tips und/oder weißem UV-Gel, klarem Versiegelungsgel und rosafarbenem oder klarem Aufbaugel. Andere Set-Varianten stellen wir in unserem Artikel „Gelnägel-Set – Pakete für Anfänger und Profis“ vor.
Grafikquellen:
Fing’rs – Fing’rs Visual_Kunstnägel Schritt 3 unter CC